Bürgermeister der Stadt Zülpich
Markt 1
53909 Zülpich
07.03.2023
Betreff: Vorschlag Heimatpreis 2023
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Historisch belegt ist, dass die Römer bereits vor fast 2000 Jahren die Weinkultur mit nach Deutschland brachten und dass diese Tradition auch in der hiesigen Region mit der Anlage von Weinbergen bis ins späte Mittelalter bewahrt wurde. In Verbindung mit der Landesgartenschau in Zülpich entstand bei deren Planung daher auch die Idee, im Wallgraben einen Weinberg anzulegen.
Dass dieses wunderbare nachhaltige Projekt auch heute noch einen wesentlichen Bestandteil der Landschaftskultur in Zülpich darstellt, ist im Wesentlichen der unermüdlichen ehrenamtlichen Arbeit der Weinberggruppe zu verdanken, deren Mitwirkende einen Großteil Ihrer Freizeit in den vergangenen Jahren der Hege und Pflege des Weinberges gewidmet haben.
In unzähligen ehrenamtlichen Stunden werden das ganze Jahr über im Weinberg unterschiedlichste Arbeiten durchgeführt. Dazu gehören beispielsweise Reberziehung, Rebschnitt, Bodenpflege, Laubarbeiten, Ausdünnung und eine möglichst selektive Traubenlese.
All diese Arbeiten, die von regionaler Verbundenheit zeugen, erfordern nicht nur einen hohen körperlichen Einsatz, sondern auch die Aneignung von Kenntnissen, die ansonsten Winzern vorbehalten sind. Da die Rebstöcke sowohl aus der befreundeten Moselgemeinde Leiwen als auch aus unserer Partnerstadt Blaye stammen, werden die Ehrenamtler bei verschiedenen Arbeiten regelmäßig durch Winzer und Helfer aus diesen Regionen unterstützt, was dem Projekt überregionales, ja sogar internationales Ansehen verleiht.
Ein weiterer Stärkungsaspekt der regionalen Verbundenheit schlägt sich in der Kooperation der Weinberggruppe mit vielen hiesigen Institutionen nieder. Dazu gehören unter anderem der Förderverein Gartenschaupark Zülpich e.V., die Seepark gGmbH und die Stadtverwaltung.
Wer sich von dem Ergebnis dieser Bemühungen überzeugen möchte, braucht nur einen kleinen Spaziergang durch den stadtnahen Wallgrabenpark zu machen. Dann wird auch er der Überzeugung sein, dass der Weinberg heute aus dem Stadtbild gar nicht mehr wegzudenken ist.
Die aufgeführten Aspekte zeigen auf, dass die Arbeit der Zülpicher Weinberggruppe überzeugend dem Grundgedanken des Heimatpreises entspricht, Projekte zu fördern, die sich mit der historischen Kulturlandschaft Zülpichs und deren Umfeld beschäftigen bzw. diese erlebbar machen. Dabei gelingt es auch die vorhandene kulturelle Vielfalt der regionalen Kultur widerzuspiegeln, sichtbar zu machen und darüber hinaus die regionale Verbundenheit zu stärken sowie das bürgerschaftliche Engagement und Ehrenamt zu fördern.
Würde mich freuen wenn dieser Vorschlag in die Vorschlagsliste käme.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Glasmacher
Vorstand